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Wabenhonig im Glas


Wabenhonig, Schleuderhonig, Presshonig.... Eine Einordnung.

Honig ist Honig - immer Natur pur und rein. Oder nicht? Wenn verschiedene Bezeichnungen dich als HonigfreundIn verwirren - ich ordne die Bezeichnungen hier für dich ein. 



Erntemethode und Inhaltsstoffe: Auf die Gewinnung kommt es an.


Oktober 2025 - Als Verbraucher wird man ja gelegentlich mit Bezeichnungen auf Produkten konfrontiert, die einem gar nicht so geläufig sind. Im Falle von Honig wird mir manchmal die Frage gestellt, ob er denn "pur" sei, oder "kaltgeschleudert" sei. Derartige Fragen zeigen mir auch, dass da viele Annahmen oder Halbwissen in den Köpfen von euch Honigliebhabern steckt. Daher zunächst mal ganz klar:

- Honig darf nicht erhitzt werden, weder zur Ernte, noch danach. Eine leichte Erwärmung bei 35 Grad ist manchmal nötig, um ihn wieder fließfähig zu machen, aber alles andere darf nicht statt finden.
- Das Entziehen von Bestandteilen ist ebenso nicht zulässig, wie das Hinzufügen. Daher ist Honig natürlich immer "pur". Manche Imker mischen Gewürze oder Früchte unter - lecker - das muss aber entsprechend gekennzeichnet sein. Ansonsten darf ich ihm nicht mal Wasser entziehen (weil das über Hitze geschehen müsste) und auch ein Filtern ist nicht erlaubt. Lediglich durch ein Feinsieb darf er fließen, um grobe Wachspartikel zu entfernen.

Dies und noch sehr viel mehr ist in der Honigverordnung geregelt! Und gute imkerliche Praxis bedeutet, sich daran auch zu halten!

Schleuderhonig

Aber die Art und Weise, wie der Honig aus den Waben in das Glas kommt, die kann unterschiedlich sein. Ihr kennt in der Regel den reinen Honig, entweder klar und flüssig oder trüb und cremig. Der Schleuderhonig ist die gängigste Art der Gewinnung in der deutschen Imkerei. Die Bienen bauen so genannte "Rähmchen" mit ihrem Wachs aus, und legen den Honig in die kleinen Zellen. Ist die Zelle voll und genug Wasser verdunstet, wird sie mit Wachs verdeckelt. Ist das gesamte Rähmchen verdeckelt, kann man diesen Honig ernten. Der Wachsdeckel muss mit einer Gabel entfernt werden und dann können die Rähmchen in einer Schleuder ausgeschleudert werden. Von dort läuft er durch ein Sieb direkt in den Eimer. Er ist dann sofort verzehr- oder verkaufsfähig. Der Honig enthält kleinste Wachspartikel und natürlich auch noch kleine Anteile an Pollen, ist ansonsten aber recht frei von kleinsten Schwebeteilchen. 


Presshonig und Wabenhonig


Will man mehr natürliche Bestandteile im Honig behalten, kann man die oben benannten Rähmchen auch einfach auspressen. Auch Imkereien, die vollständig auf Naturwabenbau setzen (also ohne Rähmchen arbeiten) nutzen diese Methode sehr oft, da ohne Rähmchen die Stabilität in der Schleuder fehlt. Für kleine Imkereien eignen sich Fruchtpressen. Manch einer nimmt auch einfach ein Backblech und einen Kartoffelstampfer... Auch hier kann man den Honig nach Belieben noch durch ein (grobes) Sieb laufen lassen oder man füllt ihn mit den groben Wachspartikeln ab. Der Presshonig ist deutlich reicher an Pollen und auch an Perga (bereits durch die Bienen fermentierte Pollen), sowie natürlich an Wachs. Im Aroma ist er dann intensiver. 

Wabenhonig

In türkischen Supermärkten findet er sich schon seit vielen Jahren: Wabenhonig. Ihn zu fälschen ist nicht möglich, daher vertrauen viele Kunden darauf, dass sie hier wirklich den reinen, naturbelassenen Honig bekommen. Denn in der Tat - anders als beim Schleuderhonig - war hier kein Mensch dran. Die Bienen bauen die Waben, befüllen diese und exakt genau so (nur halt ohne Bienen) kommt er zu euch - sei es im Glas oder in Stücke geschnitten in der Schachtel. 

Wie gewinnt die Imkerin den Wabenhonig?

Im Frühjahr hatte ich bereits einige kleine Schalen mit Wabenhonig angeboten. Hier hatte ich die Rähmchen, nachdem sie reif waren, einfach entsprechend in Stücke geschnitten und in die Schalen gegeben.

Zum Sommer hin habe ich dann ein anderes Experiment gewagt und die Bienen direkt in die Gläser bauen lassen.
Mittels eines Aufsatzes konnten die Bienen direkt in die umgestülpten Gläser krabbeln, dort bauen und den Honig eintragen. Das hat gut funktioniert und sieht aus super schön aus. Es war ein Versuch - und die Fotos sind schon echt spektakulär! Einziger Nachteil: sobald der Honig zu kristallisieren beginnt, wird die Optik trüb. Das tut dem Geschmack aber nicht weh. 


Wie isst man Wabenhonig?


Man isst Wabenhonig, indem man die Wabe in kleine Stücke schneidet und diese pur genießt. Alternativ kann man die Waben auch aufs Brot oder Brötchen streichen. Hier hat man das Gesamtpaket: Wachs, Honig, Pollen, Propolis, Perga - alles ist dabei, der Geschmack viel intensiver und natürlich komplett essbar. Das Wachs selbst ist unverdaulich, wird also größtenteils unverändert wieder ausgeschieden. Das liegt daran, dass Bienenwachs aus langkettigen Fettsäuren und Alkoholen besteht, die unser Körper nicht oder nur in sehr geringen Mengen aufspalten kann. Es verhält sich im Körper also ähnlich wie Ballaststoffe, es „wandert durch“. Aber das Kauen des Wachses kann positiven Einfluss auf die Mundhygiene haben, es ist ein "natürliches Zahnpflege-Kaugummi". Man kann es natürlich aus ausspucken - eben wie einen Kaugummi. 

Probier' den Wabenhonig einfach mal. Manche lieben ihn und wollen nichts anderes mehr. Solange der Vorrat reicht! 

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